Freitag, 15. August 2014

Tag 182: Botoșani - Glodeni, 86 km

Heute habe ich Rumänien verlassen und bin nach Moldawien gefahren. Warum heißt dieses Land eigentlich Moldawien? Es ist einer der Nachfolgestaaten des Fürstentums Moldau, das nach dem Fluss Moldava benannt ist. Witzig ist nur, dass dieser Fluss gar nicht durch Moldawien fließt! Das liegt wiederum daran, dass Moldawien nur ein östlicher Teil des ehemaligen Fürstentums ist, der 1812 vom osmanischen Reich an Russland abgetreten wurde. Die Bezeichnung ist aber geblieben! Eine andere Bezeichnung für das abgetretene Gebiet zwischen den Flüssen Pruth und Dnister ist übrigens Bessarabien. Und man darf die Moldava natürlich nicht mit der Moldau bei Prag verwechseln! Diese Moldava ist ein Nebenfluss des Sereth, der wiederum ein Nebenfluss der Donau ist.

Die Grenze zwischen Rumänien und Moldawien ist durchgehend der Fluss Pruth. An meinem Grenzübergang wird der Fluss zu einem großen See aufgestaut, um ein Wasserkraftwerk zu betreiben. Grenzübergang auf einer Staumauer, das hat man auch nicht so häufig!


Die Landschaft vor und hinter der Grenze war ähnlich: Dörfer auf knapp 100 Höhenmetern und zwischen den Dörfern sanfte Hügelketten mit bis zu 250 Höhenmetern. Da kommt auch bei einer eher flachen Etappe einiges an Höhenmetern zusammen! Fast durchgehend gibt es hier Felder, Wald ist eher selten.


Ich habe heute sehr viele Pferdefuhrwerke überholt, weil in einem Ort noch in Rumänien so eine Art Baumarkt war. Die Wagen hatten alle Dachpappe und Holzbalken geladen. An dem Marktgelände wuselte es nur so und es gab Parkplatzprobleme für die Fuhrwerke. Ich fand es auch witzig, dass die Pferdefuhrwerke in Rumänien meistens Nummernschilder hatten.


In Moldawien sind die Straßen deutlich schlechter und die Hälfte der Strecke war heute nicht geteert. Es ging aber besser zu fahren als neulich die Abfahrt vom Pass. Cola Zero oder Cola Light habe ich hier noch nicht gefunden, so muss es auch mal eine andere Cola sein!


Glodeni ist eine Kreisstadt, aber eigentlich ist es eher nur ein großes Dorf. Touristisch ist die Gegend hier wirklich nicht erschlossen, Hinweisschilder auf Pensionen oder Hotels habe ich nicht gesehen. Gut, dass ich vorgebucht hatte! Bei meinem Rundgang am Abend habe ich noch ein Selfie vor dem Rathaus geschossen. Und jetzt sitze ich im Hotelrestaurant und trinke Kwas - das habe ich in Rumänien nicht gesehen!


Technische Anmerkungen:
Geld konnte ich an der Grenze wechseln, 1 rumänischer Lei = 4 moldawische Lei.

Für die 3 Tage in Moldawien habe ich mir eine SIM-Karte gekauft. Das geht hier ohne Registrierung und warscheinlich habe ich mit 100 Lei schon zu viel ausgegeben.

Google nervt mich jetzt täglich mit Meldungen "Verdächtige Anmeldung verhindert!" und lässt mein E-Mail-Programm (Thunderbird) nicht auf meinen Kalender zugreifen. Ich muss das dann jedes Mal wieder entsperren.

1 Kommentar:

  1. Hallo Jan,
    wenn du die Bartpracht nach erfolgter Heimankunft beibehalten würdest, hättest du Ende Dezember bestimmt gute Chancen auf das eine oder andere Zusatzeinkommen ;)

    Aber vermutlich wird Dörte da nicht mitspielen. :D

    Viel Erfolg auf dem Rest deiner Tour!

    Gruß, Hanno

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