Dienstag, 19. August 2014

Tag 186: Dorohoi - Sucevița, 75 km

Wenn man nach 40 Kilometern noch keine Fotos gemacht hat, dann macht man sich langsam Sorgen, was man denn schreiben soll. Zum Beispiel, dass die Ortsschilder hier auf Ukrainisch und Rumänisch geschrieben werden.


Aber irgendwie ist das langweilig und meist passiert dann doch noch etwas Unerwartetes. Im nächsten Ort, wo ich sowieso Mittagspause machen wollte, versammelten sich die Leute zu einer Prozession. Dazu hatten sie in großen Beuteln Käse an die Ikonenbilder gehängt. Was das genau sollte, habe ich leider nicht herausfinden können. Ich traf zwar einen Rumänen, der recht gut Deutsch sprach, aber er wusste nicht mehr als: "Das hat irgendwas mit Gott zu tun. Und gleich kommt der Pastor und dann gehen sie los." Immerhin habe ich ein Foto geschossen und hatte einen Gesprächspartner beim Essen meiner Bananen. Er arbeitet als Monteur in Osnabrück und verbringt hier seinen Urlaub.


Die Landschaft war zunächst so wellig, wie in den vorangegangenen Tagen. Nur dass es insgesamt immer etwas mehr bergauf als bergab ging. Jetzt geht es nämlich wieder in die Karpaten!


Im ersten Tal wartete dann die Überraschung des Tages auf mich: Das Kloster Sucevița! Es ist auch eines der Moldauklöster, die auf der Weltkulturerbe-Liste stehen. Nur dass es um Längen beeindruckender ist als das Kloster in Suceawa, dass ich mir vor einer knappen Woche angesehen hatte. Es ist vollständig von einer hohen Mauer mit Türmen und Wehrgängen umgeben. Und diesmal waren die Außenmalereien wirklich beeindruckend!




Ich befinde mich jetzt schon auf der Anfahrt zum ersten Karpaten-Pass und übernachte auf ca. 600 Metern Höhe. In den nächsten Tagen muss ich 5 Pässe überwinden, bis ich endlich den Fluß Theiß erreiche.

Als ich bei meiner Pension ankam, war zunächst niemand da. Ich habe deshalb zunächst eine Fahrradwartung gemacht und dann versucht, jemanden telefonisch zu erreichen. Das hat auch geklappt und nach einer Viertelstunde hatte ich mein Zimmer. Es sieht hier aus wie auf einem Bergbauernhof, richtig idyllisch!


Technische Anmerkungen:
Ich habe den 14. und vorletzten Kettenwechsel durchgeführt. "Kette B" ist nach einer Gesamtlaufleistung von 5089 km im Müll gelandet. Jetzt ist "Kette C" mit einer bisherigen Laufleistung von 4373 km aufgezogen und "Kette A" wartet in "Beutel 1" mit bisherigen 4767 km auf den Einsatz für die letzten Tausend Kilometer.

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