Mittwoch, 20. August 2014

Tag 187: Sucevița - Ciocănești, 84 km

84 Kilometer, das klingt nicht viel. Heute war es aber eine ganze Menge, denn es waren drei Pässe von 1109 Metern, 1040 Metern und 1090 Metern Höhe dabei. Zu jedem Pass gab es einen Anstieg von etwa 500 Höhenmetern, das ist schon ganz schön anstrengend. Morgens war es noch kalt und beim ersten Anstieg habe ich fast gefroren. Oben habe ich mir jedenfalls erst einmal einen Pullover übergezogen. Hier gab es ein Denkmal für den Bau der Straße und eine tolle Aussicht, denn im Gegensatz zum Anstieg erfolgte die Abfahrt nicht im dichten Wald.




Zwischen dem ersten und zweiten Pass konnte ich das Kloster Moldovița besichtigen. Es gehört auch zu den Moldauklöstern und ist vor allem bekannt für eine Außenwandmalerei, die die Belagerung von Konstantinopel darstellt.


Beim Aufstieg zum zweiten Pass war es immer noch recht kalt, aber den Pullover musste ich doch schon wieder ausziehen. Oben habe ich erst einmal einen großen Schluck Cola zur Erfrischung genommen. Echte Cola, denn Cola light oder Cola Zero hatte ich heute nicht bekommen.


Vor dem letzten Anstieg habe ich mir ein gutes Mittagessen im Restaurant gegönnt: Bukowiner Schweinsroulade mit Rosmarin-Kartoffeln. Lecker! Inzwischen war auch die Sonne rausgekommen und es wurde richtig warm. Dieser letzte Anstieg war auf einer etwas größeren Straße, das bedeutete z. B. mehr LKW-Verkehr aber auch einen breiteren Randstreifen. Als es schließlich in die Serpentinen ging, gab es bergauf aber zwei Spuren, so dass es überhaupt keine Überholprobleme gab. Kurz vor der Passhöhe habe ich mich an einem Parkplatz mit hübscher Aussichtsplattform noch einmal kurz ausgeruht.


Bei der Abfahrt habe ich zum ersten Mal andere Radwanderer in Rumänien getroffen. Drei tschechische Radfahrer sind genau in umgekehrter Richtung unterwegs und haben die Straßen benutzt, die ich in den nächsten vier Tagen fahren will. Es ist immer schön, wenn man weiß, dass es die Straßen auch wirklich gibt und dass man auch durchkommt. Ich wurde allerdings gewarnt, dass die Straße für morgen schlecht sein soll.


Der Zielort Ciocănești ist besonders hübsch. Fast alle Häuser tragen hier eine reichhaltige Verzierung auf der Außenmauer. Laut meinem heutigen Gastgeber Vladimir hat das Dorf in diesem Jahr den Preis für das schönste Dorf Rumäniens gewonnen.


Überhaupt ist diese Gegend hier wunderschön, viel schöner, als ich es erwartet hatte. Hier kann man wirklich gut Urlaub machen - nur Dörte wird es nicht mögen, denn Meer und Schiffe gibt es hier wirklich nicht!

Technische Anmerkungen:
Heute haben die Batterien im Tracking-Device gemeldet, dass sie ausgetauscht werden wollen. Diesmal hat sich das Gerät tagsüber einfach ausgeschaltet, so ausgelutscht waren die Batterien. Deshalb hat tagsüber das Tracking eine zeitlang nicht funktioniert. Eigentlich sollte das nicht sein, ich hätte 10 Stunden Reserve von der ersten Anzeige "Batterie schwach" erwartet. Der neue Satz Batterien sollte aber jetzt bis Reinbek durchhalten.

Sonstige Anmerkungen:
Dörtes Erkältung hat sich inzwischen als Keuchhusten entpuppt. Das bedeutet einerseits, dass es wohl noch drei Wochen dauert, bis sie den Husten ganz los ist, und andererseits, dass sie noch etwa eine Woche hochansteckend ist und das Haus nur mit Mundschutz verlassen darf. Gute Besserung!

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