Samstag, 23. August 2014

Tag 190: Săpânţa - Satu Mare, 90 km

Heute ging es noch einmal zum Abschied von den Ostkarpaten über einen Pass von knapp 600 Metern Höhe. Bei der Abfahrt konnte man schon weit in die Ebene der Theiß hineinsehen. Dort ist es so flach wie in Norddeutschland.


Als ich so bergab rollte, hörte ich ein lautes Gehupe, das mir entgegenkam. Gerade noch rechtzeitig konnte ich meinen Fotoapparat rausholen, denn es begegnete mir ein Hochzeits-Auto-Korso. Das Brautpaar führte den Korso im offenen Cabriolet in traditionellen Kostümen an.


Zu Mittag bin ich in einem Hotelrestaurant an einem kleinen Badesee eingekehrt. Dort habe ich mich nett meit einer deutsch-moldawischen Familie unterhalten, die mir auch beim Bestellen des Essens geholfen hat. Meist geht das ganz gut, aber wenn es etwas, was auf der Karte angezeigt ist, dann doch nicht gibt, ist es manchmal schwierig. Die Bedienung kommt dann zurück und macht mit vielen Worten Alternativvorschläge, hat aber die Karte nicht dabei. So wurden aus meinen Papanași zum Dessert doch noch Crêpes mit süßem Käse. Als Hauptgericht hatte ich Hähnchenbrust in Soße mit grünem Pfeffer, dazu Reis und Pilze.


Mein Zielort Satu Mare liegt fast am Dreiländereck Rumänien-Ungarn-Ukraine. Es handelt sich um eine große Stadt mit Flughafen, aber Wikipedia weist keine besonderen Sehenswürdigkeiten auf. Immerhin gibt es aber Caches hier und beim Suchen habe ich auch einen Park mit der orthodoxen Kathedrale fotografiert. Sie stammt aus den Dreißiger-Jahren des 20. Jahrhunderts.


Ich hatte mein Hotel nicht vorgebucht und diesmal Pech: Alle Zimmer waren belegt. Nebenan gab es aber noch ein Hotel, allerdings warnte man mich gleich wegen der Musik einer Hochzeitsfeier. Aber ich habe mir eine Flasche Rotwein bei Penny besorgt (diesmal "Schwabenwein" statt "Bärenblut" wie neulich) und werde danach sicher gut schlafen.

Dies ist meine letzte Nacht in Rumänien und ich bin ganz froh über die geänderte Route. Ich hätte sonst den schönsten Teil von Rumänien glatt verpasst! Die Bukowina kann man als Urlaubsgegend bedingungslos empfehlen. Die touristische Infrastruktur entspricht zwar noch nicht ganz westlichem Standard, aber sie ist vorhanden und man steht nicht plötzlich ohne Übernachtungsmöglichkeit oder Essensgelegenheit da. Es gibt viel zu sehen und die Landschaft ist herrlich!

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