Dienstag, 26. August 2014

Tag 193: Vranov nad Topľou - Tylawa, 89 km

Heute war es ein regnerischer Tag und ich bin meist mit Pulli und Regenjacke gefahren. Aber solche Tage gibt es auch und man muss das beste daraus machen! Positiv war jedenfalls, dass es immer nur Nieselregen war.


Meistens ging es ganz langsam bergauf im Tal der Ondava. Dabei ging es auch am großen Domaša-Stausee entlang. Ich kam an der Kirche vorbei, die bei der Überflutung der Dörfer in den 60er-Jahren erhalten geblieben ist. Sie liegt zwar unter dem Seespiegel, ist aber durch einen Damm geschützt. Bis 1993 wurde sie regelmäßig für Gottesdienste genutzt, dann war die neue Kirche fertig. Seitdem finden hier nur noch vereinzelt Gottesdienste statt und die Kirche verfällt leider zusehends.


In Stropkov habe ich Mittagspause gemacht und bin in einer Pizzeria eingekehrt. 8 von den 9 Zutaten meiner "Pizza da Vinci" waren in meinem Wortschatz. Leider war die neunte - "niva" - eine Zutat, die eine komplette Pizza für mich ungenießbar macht: Blauschimmelkäse. Eine Hälfte habe ich mir reingequält, den Rest habe ich liegen lassen. Und die Bedienung fragte noch, ob sie mir den Rest einpacken sollte ...

Weiter ging es zum Duklapass, mit 502 Metern der niedrigste Karpatenübergang überhaupt. Dieser Pass ist im zweiten Weltkrieg im Herbst 1944 heftig umkämpft gewesen. Als Erinnerung daran stehen noch etliche Panzer als Denkmal am Straßenrand und kurz vor der Passhöhe gibt es ein Denkmal für die Gefallenen und einen Soldatenfriedhof für die Angehörigen des ersten tschechoslowakischen Militärkorps.


Ich habe einen kurzen Spaziergang über den Friedhof gemacht. Die Gräber für die Mannschaftsdienstgrade sind nach Todestag angelegt und Dienstgrad und Name sind auf dem Grabstein vermerkt. Offiziere sind dagegen in prominenter Weise mit einer Büste dargestellt.


Die Passhöhe ist auch gleichzeitig die Grenze zu Polen. Diesmal hat es mit dem Geldwechseln geklappt, denn dies ist eine vielbefahrene Straße. Bis zum Zielort waren es dann nur noch 5 Kilometer bergab.


Anmerkungen:
Heute zeigte sich wieder einmal, wie klein die Welt ist. Der Verstecker des ersten Caches, den ich in der Slowakei gefunden hatte, hat sich bei mir per E-Mail gemeldet: Seine beiden Töchter spielen auch Go und eine war sogar auf dem Go-Kongress in Sibiu. Noch sind sie nicht sehr stark, das kann sich aber schnell ändern, denn sie sind die Freundinnen von zweien der stärksten Go-Spieler Europas.

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