Samstag, 30. August 2014

Tag 197: Sandomierz - Wielka Wieś, 103 km

So ein Campingplatz hat schon eine ganz spezielle Atmosphäre ud ich habe mich gefreut, das gestern Abend wieder einmal zu spüren. Die Stromversorgung war zum Glück so, dass ich nicht im Waschraum bloggen musste, sondern eine vernünftige Bank hatte. Dann kam mein polnischer Nachbar vorbei und ließ sich meine Route zeigen. So richtig viel konnten wir nicht miteinander reden, aber trotzdem stand er 10 Minuten später wieder neben mir mit einer leckeren Bratwurst für mich!

Ich habe so einfach gesagt, dass keine Berge mehr auf dem Programm stehen. Mehr oder weniger stimmt das auch, aber heute bin ich am Rand des Heiligkreuzgebirges längs geschrammt. Wirklich lange Anstiege gab es aber nicht. Den Namen hat das Gebirge vom Kloster Heiligkreuz, das auf einem der höchsten Berge steht und weithin sichtbar ist. Aber auch mit Zoom war es bei diesigem Wetter nur etwas trübe zu fotografieren und zu einer Fahrt auf den Berg rauf hatte ich keine Lust.


Schon vorher waren mir die vielen geschmückten Marienstatuen und Kreuze am Wegesrand aufgefallen. Alle waren mit Blumen geschmückt - meist Plastikblumen. Aber nur die Marienstatuen waren auch mit Bändern geschmückt. Ich vermute, dass das noch von der Prozession zu Mariä Himmelfahrt geblieben ist.


Zu Mittag gegessen habe ich in Nowa Słupia und konnte dort wunderbar einen starken Regenschauer abwarten. Ansonsten gab es heute einigen Nieselregen und es war meist bedeckt. Kurz vor dem vermeintlichen Etappenziel kam ich nach Bodzentyn und habe mir die Schlossruine angesehen. Hier haben früher die Krakauer Bischöfe eine Residenz gehabt - bis sie sie nicht mehr brauchten. Dann diente das Schloss über 100 Jahre lang als Quelle für Baumaterial, bis man 1902 das Gebäude als Denkmal einstufte. Viel ist nicht mehr zu sehen, aber allein die Höhe beeindruckt schon etwas.


Danach beschäftigte ich mich mit dem Problem der gesperrten Straße von Bodzentyn nach Suchedniów. Laut Plan hatte ich noch 16 Kilometer bis zum Zeltplatz vor mir, aber laut Schild sollte die Straße nach 9 Kilometern gesperrt sein. Die angegebene Umleitung sollte statt 16 Kilometern etwa 40 Kilometer lang sein - weil sie weit um den bewaldeten Berg im Nationalpark herumführte. Ich habe mich schließlich für die Umleitung entschieden, bin aber nicht ganz bis Suchedniów gefahren, sondern habe mir vorher ein Zimmer gesucht. Jetzt habe ich heute 15 Kilometer mehr als geplant und morgen noch einmal etwa 7 Kilometer zusätzlich, das passt ganz gut.

Wo ich jetzt schon auf der Zielgeraden bin, ist es auch an der Zeit, die Rückkehr nach Reinbek zu planen. Ich will am Freitag, den 12. September um Punkt 17 Uhr in den Gergenbusch einradeln. Wer mich dort begrüßen will, ist herzlich dazu eingeladen. Schreibt aber bitte vorher eine kurze Mail an doerte(at)rueten-budde.de, damit Dörte ungefähr abschätzen kann, wieviel Leute kommen werden. Ich hoffe dabei sehr auf gutes Wetter, drückt die Daumen!

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